Es kommt sicherlich nicht überraschend, dass aufgrund der Coronakrise nicht nur Unternehmen und Selbstständige um ihre Existenz kämpfen, sondern das auch auf viele Privatpersonen zutrifft. Nun zeigt sich im 1. Quartal eine erhebliche Zunahme der Privatinsolvenzen 2021, also der Verbraucherinsolvenzen von Privatpersonen.

Deutlicher Sprung bei Privatinsolvenzen 2021

Das 1. Quartal 2021 brachte einen deutlichen Sprung, was die Anzahl der Privatinsolvenzen in Deutschland angeht. Erhebungen zufolge gab es knapp 32.000 Insolvenzen im privaten Sektor. Das bedeutet im Vergleich zum 1. Quartal 2020 ein Anstieg von über 55 Prozent, wie die Wirtschaftsauskunftei Crifbürgel berechnet hat.

Eigentlich sinkt die Anzahl der Privatpleiten seit vielen Jahren. Jetzt rechnen Experten mit einem erheblichen Anstieg der Privatinsolvenzen 2021 auf insgesamt schätzungsweise mehr als 100.000 Privatpleiten. Einer der Gründe ist natürlich die Coronakrise – aber offenbar nicht nur die.

Privatinsolvenzen 2021: Nur drei statt sechs Jahre

Manche Experten gehen davon aus, dass unter anderem eine Gesetzesänderung dazu beigetragen habe, dass es wesentlich mehr Privatinsolvenzen gibt. Die aus dem vergangenen Jahr stammende Gesetzesreform beinhaltet nämlich, dass es jetzt nur noch drei statt wie zuvor sechs Jahre dauert, bis eine Restschuldbefreiung eintritt. Offenbar haben viele Schuldengeplagte nur auf einen entsprechenden Beschluss des Bundestages gewartet.

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Das bedeutet, dass von einer Privatinsolvenz betroffene Bürger schon nach drei Jahren wieder schuldenfrei sind. Daher kann es durchaus sein, dass Privatpersonen momentan deutlich schneller und mit weniger Widerstand in die Privatinsolvenz eintreten, als es zuvor der Fall gewesen ist.

Größte Zuwächse in Mecklenburg-Vorpommern

Interessant ist auch die Aufteilung nach Bundesländern, was die momentanen Zuwächse an Privatinsolvenzen angeht. Negativer Spitzenreiter ist hier Mecklenburg-Vorpommern. Denn dort wuchs die Anzahl der Privatinsolvenzen um mehr als 86 Prozent an. Platz 2 nimmt Nordrhein-Westfalen mit einem Plus von rund 81 Prozent ein. Der Stadtstaat Hamburg ist mit 77,5 Prozent Zuwachs ebenfalls in den Top 3 zu finden.

Die geringsten Zuwächse verzeichnen die Bundesländer Thüringen, Hessen und Bayern mit nicht mehr als 30 Prozent an Zuwachs, wie heise.de berichtet.

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veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.